
Mobbing bezeichnet gezielte und wiederholte Angriffe auf eine Person oder Gruppe mit dem Ziel, sie herabzuwürdigen, auszugrenzen oder aus ihrem sozialen Umfeld zu verdrängen. Anders als bei einem einzelnen Streit geschieht Mobbing systematisch und über einen längeren Zeitraum. Studien zeigen, dass Mobbing kein Randphänomen ist: Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent der Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Mobbing, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz, im Verein, in der Nachbarschaft oder online. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche in der Schule sowie Erwachsene in belastenden Arbeitssituationen.
In unserer Praxis für Psychotherapie und Coaching in Köln-Lindenthal und Düren unterstützen wir Menschen, die unter den Folgen von Mobbing leiden. Wir helfen dabei, seelische Belastungen zu verarbeiten, Selbstvertrauen zurückzugewinnen und neue Wege für ein stabiles, erfülltes Leben zu entwickeln.
Was versteht man unter Mobbing?
Mobbing kann viele Gesichter haben. Es zeigt sich in wiederholten Sticheleien, verletzenden Kommentaren, Gerüchten, abwertenden Gesten, bewusster sozialer Ausgrenzung oder auch in offener Bedrohung und körperlicher Gewalt. Wichtig ist nicht die einzelne Tat, sondern die Häufigkeit und das Machtgefälle, das entsteht. Mobbing kann von Mitschülern, Kollegen, Vorgesetzten oder auch aus dem familiären Umfeld ausgehen. Immer geht es darum, die betroffene Person zu schwächen, zu verunsichern oder ihr Ansehen zu schädigen.
Woran erkennt man Mobbing?
Typische Anzeichen sind wiederkehrende abwertende Bemerkungen, ständiges oder unangemessenes Kritisieren, das Verbreiten von Gerüchten und das bewusste Vorenthalten wichtiger Informationen. Auch das Ausschließen von gemeinsamen Aktivitäten, Ignorieren oder demonstratives Schweigen können Formen von Mobbing sein. Wer betroffen ist, spürt oft eine wachsende Unsicherheit, zieht sich zurück und zweifelt an sich selbst. Viele Betroffene sprechen lange Zeit mit niemandem darüber, was die Belastung zusätzlich verstärkt und den Kreislauf des Mobbings aufrechterhalten kann.
Welche Folgen kann Mobbing haben?
Mobbing kann Menschen in jedem Alter und in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen treffen – in der Schule, im Studium, am Arbeitsplatz, im Sportverein oder auch im privaten Umfeld. Die Auswirkungen betreffen immer den ganzen Menschen, körperlich wie seelisch. Wer über längere Zeit Anfeindungen ausgesetzt ist, steht dauerhaft unter Stress. Das Nervensystem bleibt in Alarmbereitschaft und reagiert mit innerer Unruhe, Anspannung und Erschöpfung. Häufige Folgen sind Schlafstörungen, Kopf- oder Bauchschmerzen, Herzklopfen oder Verdauungsprobleme.
Auch die Psyche leidet. Viele Betroffene entwickeln Ängste, depressive Verstimmungen und verlieren das Vertrauen in andere Menschen. Das Selbstwertgefühl sinkt und nicht selten ziehen sich die Opfer zurück, weil sie den ständigen Angriffen ausweichen möchten. Beziehungen zu Familie und Freunden können darunter leiden, ebenso schulische oder berufliche Leistungen. Wenn Mobbing über lange Zeit anhält, kann es zu ernsthaften psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsreaktionen führen.
Warum kommt es zu Mobbing?
Die Gründe für Mobbing sind vielschichtig und hängen nicht nur vom Umfeld ab. In Schulen können Gruppendruck, Eifersucht oder Langeweile eine Rolle spielen, im Verein oder in der Nachbarschaft sind es oft Missgunst oder ungelöste Konflikte. Auch Machtstreben, das Bedürfnis nach Anerkennung oder eigene Unsicherheiten können Menschen dazu bringen, andere zu schikanieren.
Manchmal reicht ein einzelner Auslöser, zum Beispiel ein Streit oder ein Missverständnis, um den Kreislauf in Gang zu setzen. Häufig verstärken mehrere Faktoren einander: ein angespanntes Klima, fehlende Grenzen, Mitläufer, die nicht eingreifen, und Zuschauer, die schweigen. So entsteht ein Umfeld, in dem Mobbing ungehindert wachsen kann.
Was können Betroffene tun?
Schweigen verstärkt das Gefühl der Ohnmacht. Wer Mobbing ausgesetzt ist , sollte die Vorfälle möglichst früh ansprechen und dokumentieren: Datum, Uhrzeit, beteiligte Personen und Zeugen können wichtig sein. Suchen Sie das Gespräch mit vertrauten Menschen, sei es in der Familie, im Freundeskreis, in der Schule oder bei einer neutralen Beratungsstelle.
Je nach Situation können Lehrkräfte, Vereinsvorstände oder andere Verantwortliche einbezogen werden. Auch Selbsthilfegruppen und telefonische Hilfsangebote bieten Entlastung und konkrete Unterstützung.
Wie kann Psychotherapie helfen?
Mobbing hinterlässt oft tiefe Spuren. Viele Betroffene fühlen sich ausgeliefert, verlieren ihr Selbstvertrauen und leiden unter anhaltender Anspannung, Ängsten oder sogar depressiven Symptomen. In unserer Praxis für Psychotherapie und Coaching in Köln-Lindenthal und Düren unterstützen wir Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben, dabei, wieder Stabilität und innere Stärke zu finden.
Welche Methoden kommen zum Einsatz?
Wenn Mobbing bereits zu deutlichen seelischen Belastungen oder zu einer psychischen Störung wie Depression, Angststörung oder posttraumatischer Belastungsreaktion geführt hat, ist eine psychotherapeutische Behandlung besonders sinnvoll. In geschützten Gesprächen helfen wir, das Erlebte Schritt für Schritt zu verarbeiten.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Sie hilft, belastende Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Betroffene lernen, sich nicht von selbstabwertenden oder ängstlichen Gedanken leiten zu lassen, sondern neue, hilfreiche Sichtweisen zu entwickeln.
Stabilisierungs- und Ressourcenarbeit
Gemeinsam schauen wir, welche inneren Stärken und unterstützenden Beziehungen bereits vorhanden sind. Diese Ressourcen werden bewusst aktiviert, um Sicherheit und Selbstwertgefühl zu stärken.
Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren
Atemübungen, Achtsamkeitstraining oder progressive Muskelentspannung können helfen, innere Unruhe zu reduzieren und den Körper wieder als verlässlichen Anker zu erleben.
Traumatherapeutische Elemente
Wenn Mobbing traumatische Erfahrungen hinterlassen hat, können spezielle Verfahren wie EMDR oder imaginationsgestützte Methoden eingesetzt werden, um belastende Erinnerungen zu verarbeiten.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die seelisches Leid zu lindern, das Selbstwertgefühl zu stabilisieren und neue, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Coaching und Beratung
Nicht immer führt Mobbing zu einer psychischen Erkrankung, oft bleibt aber ein hoher Leidensdruck bestehen. Hier kann Coaching eine wertvolle Unterstützung sein. Im Coaching analysieren wir konkrete Konfliktsituationen, stärken Kommunikationsfähigkeiten und erarbeiten Handlungsoptionen. Das kann bedeuten, Grenzen klarer zu setzen, sich im beruflichen Umfeld neu zu positionieren oder den Mut für eine berufliche Neuorientierung zu finden. Coaching hilft, die eigene Handlungskompetenz zurückzugewinnen und wieder aktiv gestalten zu können, statt nur zu reagieren.
Wie können Angehörige unterstützen?
Wer Mobbing miterlebt, sollte nicht wegsehen. Offenes Ansprechen, solidarisches Verhalten und – je nach Situation – das Einbeziehen von Lehrkräften, Vorgesetzten oder anderen verantwortlichen Personen können entscheidend sein, um den Kreislauf zu unterbrechen. Für Angehörige gilt: zuhören, ernst nehmen und den Betroffenen ermutigen, professionelle Hilfe zu suchen. Wichtig ist dabei, nicht selbst die Rolle des „Problemlösers“ zu übernehmen, sondern den Weg in die Selbstbestimmung zu unterstützen.
Ob Sie selbst betroffen sind oder jemanden begleiten, der unter Mobbing leidet: In unserer Praxis finden Sie einen geschützten Raum, um das Erlebte zu besprechen, neue Kraft zu sammeln und gemeinsam konkrete Schritte für mehr Sicherheit und Lebensfreude zu entwickeln.
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