
Wenn der Schlaf nicht erholsam ist oder über längere Zeiträume hinweg gestört wird, können sowohl körperliche als auch psychische Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen werden. In unserer Praxis unterstützen wir Sie dabei, die Ursachen Ihrer Schlafprobleme zu verstehen und individuell passende Lösungen zu finden.
Was sind Schlafstörungen und wie äußern sie sich?
Schlafstörungen zeigen sich durch Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder zu frühes Erwachen. Auch das Gefühl, nach dem Schlaf nicht ausgeruht aufzuwachen, ist häufig. Diese Symptome können von kurzer Dauer sein, aber auch chronisch werden, wenn sie unbehandelt bleiben.
Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?
Die häufigsten Schlafstörungen sind Insomnie (Schlaflosigkeit), Schlafapnoe und das Restless-Legs-Syndrom. Insomnie äußert sich vor allem durch das wiederholte Nicht-Einschlafen oder nächtliches Wachwerden. Schlafapnoe ist durch Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet, die die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen. Das Restless-Legs-Syndrom verursacht ein starkes Verlangen, die Beine zu bewegen, was das Einschlafen erschwert.
Welche Symptome sind typisch für Schlafstörungen?
Wer an Schlafstörungen leidet, findet oft keinen erholsamen Schlaf und fühlt sich deshalb tagsüber müde und abgeschlagen. Typische Symptome sind:
- Lange Einschlafzeiten,
- Häufiges Wachwerden während der Nacht,
- Schwierigkeiten, nach dem Aufwachen wieder einzuschlafen,
- Zu frühes Erwachen am Morgen ohne die Möglichkeit, weiterzuschlafen.
Wenn diese Symptome mindestens drei Nächte pro Woche und länger als einen Monat anhalten, ist die Lebensqualität oft beeinträchtigt. Es kann schwerfallen, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder den Alltag zu bewältigen. Betroffene machen sich auch häufig Sorgen über ihre Schlafprobleme, was besonders nachts belastend sein kann.
Wie viel Schlaf ist normal?
Der Schlafbedarf kann je nach Alter variieren. Durchschnittlich benötigen:
- Kinder ab sechs Jahren etwa neun Stunden Schlaf,
- Jugendliche rund acht Stunden,
- Erwachsene etwa sieben Stunden,
- Menschen ab 80 Jahren schlafen meist nur noch sechs Stunden.
Jeder Mensch hat aber unterschiedliche Bedürfnisse. Manche kommen mit mehr oder weniger Schlaf gut zurecht. Wichtig zu wissen: Wenn es nach dem Zubettgehen noch etwas dauert, bis man einschläft, ist das völlig normal. Kurz aufzuwachen, ist ebenfalls kein Grund zur Sorge.
Welche Schlafphasen gibt es?
Unser Schlaf lässt sich in fünf Phasen einteilen, die zusammen einen Schlafzyklus bilden. Ein kompletter Zyklus dauert etwa 90 bis 110 Minuten und wiederholt sich mehrmals pro Nacht. Die Schlafphasen unterteilen sich in Non-REM- (N1-3) und REM-Schlaf (N4):
- Die Einschlafphase (N1) bezeichnet die Übergangsphase zwischen Wachsein und Schlaf wird die Atmung langsamer, die Muskeln entspannen sich, und die Gehirnaktivität reduziert sich. Es handelt sich um einen leichten Schlaf, bei dem wir leicht aufwachen.
- Der Leichte Schlaf (N2) macht den größten Teil des Schlafs aus. Die Körpertemperatur sinkt, und die Herzfrequenz verlangsamt sich. Das Gehirn zeigt kurze Aktivitätsschübe, sogenannte Schlafspindeln, die wichtig für die Reizverarbeitung und das Gedächtnis sind.
- In der Tiefschlafphase (N3) regeneriert sich der Körper. Hier finden wichtige Wachstums- und Reparaturprozesse statt und das Immunsystem wird gestärkt. Zudem ist das Gehirn in dieser Phase weniger aktiv und wir sind nur schwer aufzuwecken. Diese tiefe Erholung macht den Tiefschlaf so wichtig für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.
- Im sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) sind die Augen in schneller Bewegung, und das Gehirn ist sehr aktiv. Träume entstehen, und Emotionen sowie Informationen werden verarbeitet. Der REM-Schlaf ist wichtig für die Gedächtnisbildung und die psychische Gesundheit.
Welche Ursachen können Schlafstörungen haben?
Die Ursachen können vielfältig sein und von psychischen Faktoren bis hin zu Lebensstilfaktoren reichen.
Wie beeinflussen psychische Faktoren den Schlaf?
Stress, Ängste und depressive Verstimmungen gehören zu den häufigsten Auslösern. Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen oder die Gefühle ständig Achterbahn fahren, fällt es schwer, zur Ruhe zu kommen. Der Körper kann sich dann nicht entspannen, und erholsamer Schlaf bleibt oft aus. Stress hält uns in Alarmbereitschaft, während Ängste dafür sorgen, dass wir uns von negativen Gedanken nicht lösen können – sei es beim Einschlafen oder mitten in der Nacht. Bei Depressionen ist es ähnlich: Manche schlafen kaum noch, andere fühlen sich ständig müde, doch die Qualität des Schlafs ist meist beeinträchtigt.
Hier kann eine psychotherapeutische Begleitung helfen. Gemeinsam lassen sich die Ursachen für die innere Unruhe erkennen und angehen. Durch gezielte Unterstützung wird es möglich, Anspannung abzubauen, Gedanken zu sortieren und gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln. Entspannungstechniken, kognitive Ansätze und die Arbeit an belastenden Themen können dabei helfen, wieder zu einem natürlichen und erholsamen Schlafrhythmus zu finden.
Wie wirken sich körperliche Erkrankungen auf den Schlaf aus?
Chronische Schmerzen, Atemstörungen wie bei Schlafapnoe der hormonelle Veränderungen (z. B. in den Wechseljahren) können den Schlaf erheblich stören. Besonders Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs immer wieder zu Atemaussetzern kommt, sorgt für eine sehr schlechte Schlafqualität und kann auf Dauer ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.
Haben Substanzen wie Koffein oder Alkohol Einfluss auf den Schlaf?
Koffein und Alkohol können den Schlaf negativ beeinflussen. Koffein hält Sie wach und sorgt dafür, dass Sie nicht gut einschlafen. Alkohol mag zwar zunächst das Einschlafen fördern, stört aber später den Schlaf und führt zu einer schlechteren Schlafqualität.
Wie beeinflusst der Lebensstil den Schlaf?
Der Lebensstil hat einen großen Einfluss darauf, wie gut wir schlafen. Wenn wir unregelmäßig ins Bett gehen, spät noch üppig essen oder abends zu viel Zeit vor Handy, Tablet oder Fernseher verbringen, gerät unser Schlafrhythmus leicht durcheinander. Besonders das Blaulicht von Bildschirmen bremst die Produktion von Melatonin – dem Hormon, das uns müde macht und den Schlaf fördert.
Ein gesunder Lebensstil kann da einiges bewirken. Feste Schlafzeiten und weniger Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen helfen dem Körper, besser in den Ruhemodus zu finden. Auch regelmäßige Bewegung, am besten draußen an der frischen Luft, tut nicht nur der Seele gut, sondern fördert auch einen erholsamen Schlaf. Leichte Mahlzeiten am Abend machen es leichter, entspannt einzuschlafen, während schwere oder zuckerreiche Speisen den Schlaf oft unruhig machen.
Wie wirken sich Schlafstörungen auf den Alltag aus?
Mangelnder Schlaf führt häufig zu ständiger Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und erhöhter Reizbarkeit. Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder eine schwächere Abwehrkraft können auftreten.
Schlafmangel wirkt sich negativ auf die Stimmung und Energie aus, sodass man sich oft erschöpft und frustriert fühlt. Auch die Konzentration leidet, was sich sowohl im Berufsalltag als auch im privaten Leben bemerkbar macht. In Beziehungen kann die fehlende Geduld oder die gereizte Stimmung zu Missverständnissen und Konflikten führen.
Langfristig können Schlafstörungen auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen, da sie das Immunsystem schwächen und das Risiko für weitere Erkrankungen erhöhen.
Wann sollte man bei Schlafstörungen Hilfe suchen?
Wenn Sie über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen haben und merken, dass diese Probleme Ihre Stimmung, Energie oder berufliche Leistung negativ beeinflussen, ist es sinnvoll, sich Unterstützung zu holen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Schlafstörungen?
Bei Schlafstörungen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden können.
Kognitive Verhaltenstherapie
Eine der wirksamsten und langfristigsten Methoden ist die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)., die sich besonders bei chronischer Insomnie bewährt hat und oft nachhaltige Ergebnisse zeigt.
Die KVT hilft Ihnen, Ihre Denkmuster und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit dem Schlaf zu verstehen und zu verändern. Häufig gibt es negative Gedanken oder Ängste, die den Schlaf behindern – zum Beispiel die Sorge, nicht schlafen zu können, oder die Angst vor den Folgen von Schlafmangel. In der Therapie lernen Sie, mit diesen Gedanken umzugehen und Strategien zu entwickeln, um entspannter und schneller einzuschlafen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der KVT ist die Arbeit mit Entspannungstechniken, die Ihnen helfen, Stress abzubauen und Ihre innere Ruhe wiederzufinden.
Ein zentraler Ansatz in der KVT ist das Schlafrestriktionstraining. Dabei wird die Zeit, die Sie im Bett verbringen, zunächst bewusst reduziert. Das mag auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen, aber es hat den Zweck, den sogenannten Schlafdruck zu erhöhen, damit Sie schneller und tiefer einschlafen können. Im Verlauf der Therapie wird Ihre Schlafzeit langsam wieder angepasst, um eine regelmäßige und erholsame Nachtruhe zu fördern.
Entspannungstechniken und Meditation
Neben der Kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT) können auch Entspannungsübungen und Meditation sehr hilfreich sein, um den Körper und Geist auf den Schlaf vorzubereiten. Techniken wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen und Meditation fördern eine tiefe Entspannung und helfen, die Anspannung im Körper zu lösen, die oft durch Stress und Ängste verursacht wird.
Besonders vor dem Schlafengehen können diese Methoden dabei helfen, den Übergang in den Schlaf zu erleichtern. Sie reduzieren nicht nur körperliche Verspannungen, sondern beruhigen auch den Geist, was das Einschlafen fördert und die Schlafqualität verbessert.
Achtsamkeitsübungen und Meditation sind ebenfalls sehr effektiv, um das Gedankenkarussell zu stoppen, das viele Menschen nachts wach hält. Sie lernen, den Tag mental abzuschließen, sich von Sorgen und belastenden Gedanken zu lösen und den Raum für erholsamen Schlaf zu schaffen. Durch diese Techniken können Sie nicht nur schneller einschlafen, sondern auch tiefer und erholsamer schlafen.
Welche Rolle spielen Schlafgewohnheiten und -hygiene bei der Behandlung von Schlafstörungen?
Schlafgewohnheiten sind eine der wichtigsten Grundlagen für einen erholsamen Schlaf. Ein regelmäßiger Rhythmus hilft Ihrem Körper, sich auf den Schlaf einzustellen. Versuchen Sie, jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und morgens zur gleichen Zeit aufzustehen. So gewöhnt sich Ihr Körper an einen festen Ablauf, was das Einschlafen einfacher macht.
Es ist auch wichtig, das Bett nur dann aufzusuchen, wenn Sie wirklich müde sind. Wenn Sie im Bett wach liegen, hilft es, aufzustehen und etwas Ruhiges zu tun, anstatt sich im Bett zu wälzen und sich über das Nicht-Einschlafen zu ärgern. Das Vermeiden von Nickerchen tagsüber kann ebenfalls helfen, den Schlafrhythmus zu stabilisieren.
Schlafhygiene umfasst alles, was Sie tun können, um Ihre Schlafumgebung und Ihre Gewohnheiten zu verbessern, damit Sie besser schlafen. Dazu gehört, was Sie vor dem Schlafengehen tun und wie Sie Ihre Umgebung gestalten. Achten Sie darauf, ab dem Nachmittag keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee oder Cola mehr zu trinken, da sie den Schlaf stören können. Auch wenn Alkohol das Einschlafen manchmal schneller macht, führt er später in der Nacht oft zu Schlafunterbrechungen.
Schwere Mahlzeiten am Abend können ebenfalls Ihren Schlaf beeinträchtigen, da sie den Körper belasten und das Einschlafen erschweren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Schlafzimmer ruhig, dunkel und angenehm temperiert ist – zwischen 16 und 18 Grad Celsius ist ideal. Ein bequemes Bett und eine passende Matratze sind genauso wichtig, damit Sie sich richtig entspannen können.
Entspannungsrituale wie ein warmes Bad, eine kleine Atemübung oder das Hören ruhiger Musik helfen, den Körper und Geist auf den Schlaf vorzubereiten. Vermeiden Sie es, vor dem Zubettgehen auf Bildschirme zu schauen – das Blaulicht von Handys oder Tablets stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin und macht das Einschlafen schwerer.
Ein weiterer hilfreicher Tipp in der Therapie ist die Stimuluskontrolle: Wenn Sie nach 15 Minuten nicht einschlafen können, verlassen Sie das Schlafzimmer und tun Sie etwas Beruhigendes, bis Sie wieder müde sind. So vermeiden Sie, dass Ihr Bett mit negativen Gefühlen wie Frustration und Wachsein verbunden wird.
Kann Stress oder Angst Schlafstörungen verursachen?
Stress und Angst können einen erheblichen Einfluss auf den Schlaf haben und sind häufig die Ursache für Schlafstörungen. Wenn Sie gestresst oder ängstlich sind, kann es schwierig werden, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen, was den Einschlafprozess erschwert. Die psychische Anspannung kann den Körper in ständiger Alarmbereitschaft halten, wodurch sich Ihre Gedanken überschlagen und das Einschlafen zunehmend schwerer wird.
Ein Teufelskreis entsteht oft, wenn Schlafstörungen wiederum die Angst verstärken. Nach einer schlaflosen Nacht kann das Gefühl der Erschöpfung und das Übermaß an Stressreaktionen noch intensiver sein. Die fehlende Erholung führt dazu, dass der Körper Schwierigkeiten hat, emotionale Reaktionen zu regulieren, was Angstzustände noch weiter verschärfen kann. Auch das verstärkte Nachdenken über Schlafprobleme und die Angst vor der nächsten schlaflosen Nacht können dazu führen, dass sich die Schlafstörungen weiter verstärken.
Stressfaktoren wie beruflicher Druck, private Sorgen oder auch körperliche Belastungen können sich negativ auf den Schlaf auswirken. Gerade in belastenden Lebensphasen kann es schwierig sein, zur Ruhe zu kommen, da der Geist ständig mit den Herausforderungen des Alltags beschäftigt ist.
Wie lange dauert es, Schlafstörungen zu behandeln?
Das ist von Person zu Person unterschiedlich. Manche Menschen merken bereits nach wenigen Sitzungen Verbesserungen, andere benötigen eine längere Behandlung über mehrere Monate. Die Dauer hängt davon ab, wie schnell Sie Fortschritte machen und welche spezifischen Ursachen für Ihre Schlafprobleme vorliegen.
Um die Wirksamkeit der Therapie zu unterstützen, ist es wichtig, aktiv mitzuwirken und die erlernten Techniken in Ihren Alltag zu integrieren. Dazu gehört zum Beispiel, gesunde Schlafgewohnheiten zu entwickeln, Entspannungsübungen zu praktizieren und negative Denkmuster zu verändern. Je konsequenter Sie diese Maßnahmen umsetzen, desto schneller können Sie Erfolge spüren.
Unser Ziel ist es, Ihnen nicht nur kurzfristige Lösungen zu bieten, sondern Ihnen langfristig zu helfen, mit Schlafproblemen besser umzugehen und Ihren Schlaf zu stabilisieren.
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